Geheimprojekt Schweizer Schienenbus - der nicht realisierte SIG-Kurztriebwagen

  • Nachdem die Flickarbeiten wegen einer Lackunverträglichkeit untereinaner nicht zur vollsten Zufriedenheit ausfiel (siehe Beitrag Nr. 379) :pinch: (sollte eigentlich nicht passieren, da ich ja auf so etwas achte) und der weitere Spritzvorgang arge Bauchschmerzen bereitete, weil ich wohl zu Recht befürchtete, nicht die nötige Präzision aufbringen zu können (vor allem bei den geplanten geschwungenen Elementen) fiel mir gestern, mitten in der grössten Anstrengung anlässlich der Fitnessstunde plötzlich die Lösung ein, wie ich das Problem elegant umgehen könnte, ohne dass das Aussehen des fertigen Modells verändert würde.
    Allerdings bedeutete dies eine komplett andere Lackierreihenfolge. Dies bedingte, dass ich die begonnene Lackierung wieder umständlich abschleifen musste. Vor allem der aus bestimmten Überlegungen bereits vorgängig aufgetragene Mattschutzlack, (der beim weiteren Überlackieren eben Risse verursachte) musste entfernt werden. Der Bm 2/2 617 erstrahlt denn nun auch wieder in der grauen Grundierung wie auf dem Beitrag No 372. Soviel zum Bau-Fortschritt... :thumbdown:


    Schade, denn die erste Farbe mit einem Teil der Beschriftung sah wirklich schon ziemlich edel aus. Aber eben: es hätte eine Sackgasse bedeutet. Drückt mir den Daumen, dass der andere Weg zum anvisierten Ziel führt.... :pleasantry:

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Inzwischen wurde ein neues Lackierungskapitel geschrieben beim Kurztriebwagen - und wieder geschlossen :evil:


    Nachdem ich den Wagen ja wie beschrieben wieder abgeschliffen und neu grundiert hatte, spendierte ich ihm zunächst ein silbernes Dach aus der Spraydose. Ich sah dafür keinen Grund das Gehäuse irgendwo abzudecken, so kriegten die Seitenwände auch ihre Silberration ab (dies sollte später mein Glück sein). Anschliessend airbrushte ich den Triebwagen in der ersten Grundfarbe. Dies gelang hervorragend (hört, hört). Allerdings wurde der Farbton zur Überraschung, da er auflackiert viel dunkler erschien, als flüssig im Glas. Allerdings machte dies ja nichts, da ich mich nicht an ein Vorbild halten musste. Allerdings war aus diesem Grund ein aufweniges nachkolorieren der Decals notwendig, damit der Farbton genau angepasst werden konnte. Soweit, so gut.
    Dann aber: Getreu meinem üblichen Vorgehen wollte ich im Anschluss an die Trockenzeit die Decals aufbringen. Dabei muss man naturgemäss mit Wasser arbeiten. Zu meinem Erstaunen löste sich die Wagenfarbe bei Berührung mit dem Decal ebenfalls wieder an. Ich hatte gedacht, dass selbst wasserlösliche Farbe nach dem Trocknen nicht mehr wasserlöslich sei. Falsch gedacht. So entstanden um die Wasserschiebebilder unschöne 'Wolken' und Glanzpunkte. Möglicherweise wären diese ungleich glänzenden Flächen unter einem Mattlackauftrag wieder verschwunden, aber ich riskierte keine erneute Lackschicht, um dann festzustellen, dass dies nicht der Fall ist. Umso mehr, weil die Entfernung des Klarlacks abrasiv erfolgen muss und ich wirklich keine Lust dazu verspürte nochmals die verwinkelten Fahrzeugfronten abzuschmirgeln. Zumal sie dabei nicht unbedingt schöner werden. Nach und nach kam ich zur Einsicht, dass ich wiederum falsch vorgegangen bin: ich hätte vermutlich nach dem gelungenen Grundfarbton eine Mattlackschicht auftragen sollen, damit die Farbe bei Nässe nicht mehr diffundieren kann und die Decals (auf denen ich neben dem Sujet als Untergrund gleich die Gegenfarbe mit eingearbeitet habe, damit ich keine zweite Grundfarbe spritzen muss, der sich ja mit dem Mattlack nicht verträgt -> siehe Versuch No 1) anschliessend bequem und gefahrlos würde applizieren können. Dies werde ich aber erst testen.
    Jedenfalls tauchte ich nach langem Überlegen das im Grundsatz fertig aussehende Gehäuse in heisses Wasser, in der Hoffnung dass die Farbe auch auflöst, wenn sie es MUSS XD .
    Die Decals gingen dabei natürlich wiederum zum Teufel (bald geht mir das Decal-Papier aus). Im Wasserbad konnte ich die Farbe tatsächlich einigermassen problemlos lösen. Natürlich war mechanische Hilfe in Form eines Fingernagels und einer Zahnbürste unumgänglich. Wie anfangs angetönt kam mir die silberfarbene Schicht zu Hilfe, da diese fest blieb und sich gegen Fingernagelkratzen unempfindlich zeigte. Der Triebwagen liegt immer noch im Wasser und schaut traurig aus.


    Ich erhalte nun also eine dritte Chance, es noch besser zu machen. Gleichzeitig werde ich den Farbton noch ein bisschen korrigieren.... und die Decals in Form und Farbe noch ein bisschen anpassen... irgendwann muss es gelingen. Aber diesmal versuche ich die Verträglichkeiten untereinander an einem Reststück. Sonst werde ich noch wahnsinnig!!! :crazy::doofy:

    Gruss Roger


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  • Lieber Roger
    deine fundierten Berichte lese ich stets mit grösstem Vergnügen, vielen Dank. Und allen Respekt vor deiner unermüdlichen Energie, den besten Weg zu finden :love: . Ich hätte aus dem Modell längst HMG gemacht. Falls du nicht wissen solltest, was bei mir HMG heisst: Hammer-Mühlen-Granulat. :D
    herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Lieber Oski,
    die Berichte mögen fundiert sein, meine Bauweise ist es offenbar nicht. Dennoch danke ich Dir für die Durchhalteparolen... ich bin eisern, wenn es um's Hobby geht. XD

    Gruss Roger


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  • Nachdem ich schon lange keinen gescheiten Beitrag mehr schrieb und ich nun endlich mit dem Triebwagen einen Stand erreicht habe, den ich schon lange hätte erreichen müssen, will ich hier und heute den Schleier des Geheimnisses lüften. Erinnern wir uns:


    -Beim ersten Anstreichversuch lackierte ich zuerst die helle Farbe, brachte die Decals an, fixierte sie mit Lack, wodurch eine weitere Überlackierung wegen Unverträglichkeit ausgeschlossen wurde, was ich zum Glück bereits beim Versuch bemerkte Nachbesserungen an der hellen Farbe zu machen -> Ablaugen, bzw. mühsames Abschleifen war die Folge.


    -beim zweiten Versuch lackierte ich den Triebwagen zuerst in der dunklen Farbe (die etwas gar dunkel wurde). Beim innovativen Versuch, die helle Farbe gleich im Decal zu integrieren, scheiterte ich beim Aufbringen der Decal (mit weissem Untergrund) daran, dass sich die dunkle Grundfarbe anlöste und dabei wolkig wurde. Ausserdem gelangte die angelöste Farbe durch Risse im Decal auf das Schiebebild und liess sich nicht mehr restlos entfernen. Zu guter Letzt konnte man die Decals auf diesem Untergrund praktisch nicht mehr verschieben weil sie gleich an der wasserlöslichen Farbe haften blieben. -> Ablaugen, bzw unter heissem Wasser mühsam abreiben.


    -dritter Versuch: dunkle Farbe spritzen (dabei konnte der Farbton korrigiert und um eine Nuance heller gehalten werden), Grundschicht mit Mattlack fixieren. Darauf liessen sich nun die Decals problemlos aufbringen: Die versiegelte Oberfläche war wasserfest und die Decals konnten präzise platziert werden.


    Soweit bin ich nun. Die Idee ist: sobald die noch sichtbaren Trennkanten der Klassenbezeichnung und jene des Typenschildes mit Farbe kaschiert wurde (das muss mir aber erstmal gelingen), werden die Decals mit einer zweiten Lackschicht fixiert. Damit würde der Anstrich erfolgreich beendet sein. Damit ich keine Überraschungen mehr erlebe, übe ich die einzelnen Zwischenschritte an einem Triebwagenrest (hätte ich dies von Anbeginn so gemacht, wäre mir einiger Verdruss erspart geblieben. Aber man lernt immer dazu).


    So, nun genug gequasselt, nun wird das Geheimnis gelüftet. Hier die ersten Bilder:






















    moment, sie kommen gleich.....



















    JETZT:













    Da sind sie!





    Nachschieben möchte ich noch einige Bilder des ersten Versuchs: Hier habe ich den Triebwagen erst hell gespritzt und die Decals auf durchsichtigem Trägerpapier aufgeklebt. Dann sollte die dunkelbraune Farbe nachträglich um die Decals aufgespritzt werden (dies wäre sowieso sehr heikel geworden, weil die Abstände zu den Zierlinien genau eingehalten werden müssen. Die Abdeckung in den Bögen hätte ich vermutlich nie in der gewünschten Präzision hingekriegt. Edel sieht dieser missglückte Zwischenstand aber trotzdem aus:


    Gruss Roger


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  • Lieber Roger
    sieht doch einfach gut aus, egal welches Zwischenergebnis du vorstellst. Und, weisst du, welche Freude du Röbi machst mit der Namensgebung der Bahn? Bollwerksbahn! Ich sehe schon, du wirst dieses Modell wegen Urheberrechtsverletzung einvernehmlich an Stelle einer Klage an den Namensgründer abtreten müssen, wenn du verstehst, was ich meine.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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  • Lieber Oski, die Bollwerkbahn fährt doch nicht bei Röbi. Dort verkehrt die ChRB. Die Bollwerkbahn steht in Glashütten. Siehe auch hier.
    Übrigens: Hier habe ich meinen Gefallen an dieser Version doch schon einmal verraten. Damals hätte ich aber nie gedacht, dass ich mir das noch ein drittes Mal antun würde. :rolleyes:

    Gruss Roger


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  • Roger, du bist einfach ein Wahnsinniger! Erst machst du einen ChRB Triebwagen und jetzt noch einen Bollwerk-Personal-Triebwagen (ich nehme an, der ist für das Bollwerk-Personal). Wenn das Bollwerk auch in Glashütten steht, fühle ich mich trotzdem geehrt. Schliesslich bin ich ja wegen meiner Naivität nicht ganz unschuldig an diesem Namen. Ich kann kaum warten, bis ich den mal in Natura sehen und mit dir darauf anstossen kann.

  • Lieber Roger


    Da ist dir eine wunderbare Arbeit gelungen. Sieht sehr gut aus. :thumbsup: Das an der Börse Bern besprochene wurde nun also umgesetzt, richtig?

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Das an der Börse Bern besprochene wurde nun also umgesetzt, richtig?

    Ciao Oli, möglich, dass wir auch darüber gesprochen haben. Aber bezüglich Dir ist noch eine andere Arbeit in Arbeit. Leider ist auch diese als 'Fingerübung' gedachte Bastelei keineswegs ohne Tücken. So gefällt mir ein Detail noch nicht. Und ich weiss noch nicht, wie beheben. :facepalm: Aber: kommt Zeit, kommt Rat.


    @Röbi, natürlich bist Du an diesem Namen keineswegs unschuldig . Ob die 'Bollwerkbahn' zum Personaltransport des Bollwerks dient oder die Anlage, sprich Bahngesellschaft so heisst, überlasse ich Roger.

    Gruss Roger


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  • Richtig, es ging ums vorher oder nachher lackiern, damit die Decals die Farbe nicht ablösen. Egal, mir gefällt dein Triebwagen :thumbsup: .

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  • Wieder mal eine Top Arbeit von dir Roger. Einfach Aller erste Sahne :thumbup:


    Fehlen noch die der Sustner Plateau Bahn, der Arnegg - Oberwihl Bahn, der Jura Südfuss Bahn... :whistling::D


    Grüessli


    Mike

    Fahre und Sammle SBB, BLS, SOB und DB in AC, bevorzugt von Märklin und Hag.


    NORDSEE IST MORDSEE!

  • Gehäuse hätte ich ja noch genug. Man darf aber nicht vergessen, dass ich jedesmal einen Märklin-Schienenbus, einen SB-Motor und Kleinteile besorgen muss - und mehere Wochen Zeit benötigt, bis Inneneinrichtung, Beleuchtung, Verkabelung, Nervenregenerierung gebaut oder verdaut sind... :evil:

    Gruss Roger


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  • Roger, deine Karosserie Arbeit am Bollwerkbahn Triebwagen ist dir bestens gelungen, sieht Super aus :thumbsup:. An die braune Farbe musste ich mich zwar zuerst gewöhnen. Den meiner Ansicht nach ist die Farbgebung der ersten zwei Fahrzeuge, viel "sonniger" oder ... es fällt mir im Moment kein anderer Ausdruck ein.
    Roger du bist dir aber bewusst das mir deine Arbeit bestens gefällt. Das Bild mit den drei Triebwagen zeigte ich meiner Holden, ihr gefällt der rote am besten ^^.


    Gruss
    Albert

    MAS 60

  • Und perfekt ist es wenn die Lok farblich zur Handtasche und den Schuhen passt. :phat:

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ha, hmh! Gottlob gibt es im Forum keine Genderbeauftragte. Das gäbe bereits diverse Strafaufgaben...
    herzliche Grüsse
    Oski

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  • Nur damit der Thread hier nicht vergessen geht. Trotz anderer Arbeiten habe ich hier etwas weitergebastelt. Kühlergrill Lampenringe, Puffer und Türen sind dran:


    Gruss Roger


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