Geheimprojekt Schweizer Schienenbus - der nicht realisierte SIG-Kurztriebwagen

  • Ja Erwin, genau solche Überlegungen habe ich auch gemacht. Es ist in der Praxis allerdings nicht so einfach: so kann man auf die obere Stirnlampe nichts aufstecken, da ein verlängerter Lichtleiter aufgrund der Dachrundung im Dach zu liegen käme. Auch muss ich mir überlegen wo ich die Schnittstelle zwischen Chassis und Gehäuse machen will: die Schrumpfschlauchmethode bedingt, dass die LED am Gehäuse befestigt sind, was zu störenden Kabelverbindungen zwischen Gehäuse und Chassis führt. Und so weiter... Auch der knappe Platz muss bedacht sein. Und, und, und.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Falls du oben den Lichtleiter auch aus dem Plexiglasstab machst, diesen kannst du mit einem Föhn gut biegen und etwas nach unten biegen. Falls genug Platz im Dach ist, alle Kabel auf einem Print zusammen fassen und so auf den Decoder verbinden, allenfalls mit einem Stecker.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • VORSICHT! - Verletzte Tiere sind gefährlich!!


    Heute war ein Basteltag wie er im Buche steht: Ich hatte mal ein Fahrgestell für einen Kurztriebwagen der ChRB. Diesen galt es zu motorisieren... vielleicht erinnert ihr euch. Also: an diesem Chassis war bereits ein feiner Maxon-Motor befestigt, samt Getriebe. Dann wurde für teures Geld ein ESU-Lopi gepostet, probehalber angelötet: lief (natürlich erst nach der aufwendigen Sache mit den Radschleifern, die als Eigenkonstruktion montiert wurden. Auch ist oben nachzulesen, wie ich einen Oberleitungsumschalter baute. Die hässliche Lötstelle wurde nach eigener Prüfung (und jener eines EMPA-Mitarbeiters) nochmals einwandfrei angelötet. Jetzt sind wir im Heute angelangt:
    Voller Euphorie verkabelte ich die Radschleifer der beiden Achsen beim dafür vorgesehenen Knotenpunkt. Für die Stromzuleitung der Stirnbeleuchtung, die im Gehäuse untergebracht wird, sah ich eine Schnittstelle vor. Nach Bezug der teuren Mikroverbindungen im Fachgeschäft für Flugmodellbau lötete ich alle Kabel und Stecker sorgfältig zusammen. Vor der Montage dieser Schnittstelle, die ich selbstverständlich aufwendig platzieren musste, indem ich mit Polysterol die nötigen Auflageflächen erstellen musste, wurde eine Probefahrt vorgenommen. Zuerst ging nichts. Dann, ohne mein Zutun, setzte sich der Triebwagen in Bewegung. Einige Rangierfahrten später erachtete ich das Funktionieren als zuverlässig. Ich stellte die Verkabelung fertig, achtete auf eine saubere Kabelführung - und klebte schliesslich alle Einzelteile an die vorgesehenen Orte, nachdem sämtliche Kabel angeschlossen waren.
    Voller Vorfreude und mit geschwellter Brust vor Stolz stellte ich das technisch vollzugerüstete Chassis - sah wundervoll professionell aus - aufs Gleis und drehte den Regler auf..... nichts. Aber auch gar nichts tat sich. Egal was ich überprüfte: Ich fand den Fehler nicht.
    Da der Decoder weder heiss wurde, noch zu rauchen begann, überbrückte ich mit zunehmendem Mut diverse Kontakte. Das Ergebnis war: nichts.
    In der Folge - und in Ermangelung weiterer Ideen - riss ich den ganzen Verhau aus dem Fahrgestell, inklusive die liebevoll konstruierten Eigenbaukomponenten. Am Decoder schnitt ich alle Kabel ab, bis nur noch kleine Stummelchen übrigblieben, die mir die Farben der einzelnen Anschlüsse markierten.
    Jetzt wollte ich es wissen: Hatte ich den Decoder beschädigt oder lag es an etwas anderem. So lötete ich neue Kabel an (jedenfalls jene, die ich benötigen würde) und schloss den Motor und die Stromabnahme wieder an. Eine Probefahrt ergab: Am Decoder lags nicht: der Wagen fuhr (îch brachte offenbar sogar das Kunststück fertig, die neuen Kabel fehlerlos an die mückenaugengrossen Lötkontakte des Decoders zu löten, ohne einen Kurzschluss zu verursachen.
    Fazit: Etliche Stunden zum Teufel, das Triebwagenfahrgestell sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Und ein ratloser Bastler über seiner Ruine sinnieren.


    Bilder gibts keine, sonst fange ich an zu heulen: Zurück zum Start - Try again! :cursing:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


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  • Verlier nicht den Mut Roger, das von Dir geschilderte Szenario ist mit Sicherheit keinem noch so professionell arbeitenden Modellbahner -bauer fremd. Insofern betrachte diesen Verlauf als den unvermeidlichen Kollateralschaden, mit dem wohl ein jeder der hier Mitlesenden schon konfrontiert wurde - Kopf hoch :beer:

  • Danke für den Trost, Michael.
    Wenn ich denn nur wüsste, woran es lag. Ich vermute, dass eine der hauchdünnen Litzen keinen Kontakt gab. Ich werde in Zukunft etwas dickere nehmen. Diese sind einfach stabiler. Der Ehrgeiz, es beim zweiten Mal noch besser zu machen, ist geweckt! ;)
    Einfach schade um die Arbeit und der verlorenen Zeit.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Roger, ich bin grad heimgekommen und habe jetzt dein Malheur erst richtig lesen können (vorher in der Beiz konnte ich es nur überfliegen).
    Ich muss da Michael recht geben: Sowas passiert jedem Modellbahner gelegentlich und mir passiert das öfter als nicht. Bei uns stehen einige Triebfahrzeuge von mir verbastelt in der Vitrine rum und warten auf eine Lösung. Gelegentlich gelingt's dann eben doch, wieder eines zu retten und meist ist der Schaden dann doch nicht so gross wie ursprünglich angenommen.
    Ich bin sicher, morgen (aber spätestens am Samstag nach einem gemeinsamen Bier) sieht die Welt wieder ganz anders aus.

  • So etwas passiert nur Roger, sonst niemandem. ;) :D


    In seiner Arbeitsmethodik fehlt garantiert ein Teil von IPERKA, lernt jeder Polymechaniker Lernende am Beginn seiner Lehre.


    I = Informieren
    P = Planen
    E = Entscheiden
    R = Realisieren
    K = Kontrollieren
    A = Analysieren


    Denn, Fehler passieren mir auch genug, daraus kann ich immerhin etwas lernen. Wesentlich ist, man weiss was man gemacht hat und geht Schritt für Schritt vor und ganz wichtig, macht sich die Ungeduld breit, legt man das Problem auf die Seite und wartet bis Ruhe eingekehrt ist. Meine Methode ist weder kreativ, noch spontan, für viele vielleicht total langweilig, dafür löse ich so jedes Problem oder kann es garantiert am richtigen Ort eingrenzen. Schnell ein Schema aufzeichnen ist nichts für spontane Leute, ich mache mir das in sehr vielen Fällen. Den Originalzustand erfassen und zu Papier bringen und danach das was ich haben will, hat sich noch nie als Nachteil erwiesen.


    Gäll Roger,


    Etwas zum Programmieren eines Decoders oder ein Testgerät dafür hast du immer noch nicht, nur mit dem Trafo, Gleich oder Wechselstrom ausgetestet, stimmts? ;)


    Die dünnen Litzen sind kein Problem und mit einem Multimeter schnell auf Durchgang geprüft.


    Stecker können ein Problem sein, in der Länge zu knapp bemessene Pins führten bei mir dazu, das der Triebwagen nach einigen Tagen oder Wochen Standzeit nicht mehr lief, Stecker rein und raus und schon ging es bis zum nächsten Mal, nach dem zweiten Mal die richtige Länge Steckerpin verwendet, seit dem ist alles in Butter.


    Eines weiss ich mit Sicherheit, da Rogers Triebwagen fuhr, war der Fehler an einem sehr kleinen Ort. Mit der nötigen Ruhe wäre der Fehler sicher auch gefunden worden, jetzt ist es zu spät. ;) Ändert sich nichts an der Arbeitsmethodik, passiert das immer wieder, kleine Fehler, grosse Katastrophe, so ist das Leben. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.


  • Nee, Erwin. Das passiert mir auch. Du würdest Vögel bekommen, wenn du mir beim Basteln und Löten zuschauen würdest.


    ... so ganz nach dem Motto "Gott gebe, dass es klebe - und siehe da, Gott gub - es klub!" :D:D:D (zumindest würde das für mich gelten :blackeye: )

    Gruss


    Roland

  • ... so ganz nach dem Motto "Gott gebe, dass es klebe - und siehe da, Gott gub - es klub!" :D :D :D (zumindest würde das für mich gelten :blackeye: )


    Nicht ganz ohne Grund widmet ihr euch jetzt der IT. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Erwin, mich trifft keine Schuld. Ich habe dieses mal weder gehudelt, noch planlos darauf losgebaut, sondern jeden Schritt genau überlegt. Ich bin auch sicher, dass ich im Prinzip nichts falsch gemacht habe. Nach der Demontage, nach Ablöten der originalen Kabel vom Decoder, war eines der hauchdünnen Kabel - das rote, wichtige - nur noch ganz lose befestigt. Da ich bei der Montage nie an den Kabeln riss, denke ich, dass ich einfach Pech gehabt habe.
    Wie auch immer: es wird einfach nochmals neu gemacht. Durch die Erfahrung beim ersten Versuch (die Schnittstelle war erst vorbereitet. Die Stecker waren also noch gar nicht geprüft. Warum auch: die funktionieren auch, schliesslich habe ich sie gelötet und gesichert). Ich bin vielleicht ein Tubel, aber 4 Decoderkabel kann ich schon noh soweit verfolgen, dass kein Wirrwarr entsteht - auch wenn sich unterwegs ein Schalter befindet. :sleeping:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


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  • mich trifft keine Schuld.


    Wen denn sonst? Du hast doch alles zusammengebaut. ;)

    Ich bin vielleicht ein Tubel,


    Habe ich nie behauptet. Ziemlich sicher habe ich nur unwesentlich bessere Kenntnisse in Elektrik als du.

    Nach der Demontage, nach Ablöten der originalen Kabel vom Decoder, war eines der hauchdünnen Kabel - das rote, wichtige - nur noch ganz lose befestigt. Da ich bei der Montage nie an den Kabeln riss, denke ich, dass ich einfach Pech gehabt habe.


    Bei einer strukturierten Fehlersuche hättest du den Fehler finden müssen ohne alles komplett zu zerlegen.


    Hätte ich diesen Triebwagen verdrahtet, wäre ich folgendermassen vorgegangen:

    • Entweder Decoder mit Schnittstelle gewählt oder mit Buchsenleiste 1/10" oder 1/20" verbunden.
    • Orange, grau, schwarz und rot verbinden.
    • Orange und grau immer testen ob keine Verbindung zu schwarz und rot vorhanden ist.
    • Erste Testfahrt.
    • Danach den Rest verdrahten.
    • Zweite Testfahrt.

    Im Fehlerfall ohne Reaktion des Triebwagens:

    • Prüfen ob Strom auf den Schienen
    • Prüfen ob Durchgang von den Rädern und oder Schleifer zum Decoder bzw. Schnittstelle, betrifft rot und schwarz.
    • An dieser Stelle hättest du den Fehler bereits gefunden.

    Überbrücken überbrückt auch den Fehler. Damit lässt sich die Funktion z.B. eines Motors prüfen, den Fehler findet man so nicht. Finde ich Fehler nicht, gilt für mich bald einmal das 4 Augen Prinzip, ich lasse eine zweite Person sich das Problem anschauen, die geht ohne Vorbelastung ans Werk. Damit habe ich viele Probleme schnell gelöst, weil ich z.B. etwas übersehen habe, dass ich als richtig annahm und es trotzdem nicht war.


    Roger,


    Es ist keine Kritik, ich halte mich auch nicht für schlauer als du es bist, hingegen bin ich mir sicher, ich gehe solche Dinge strukturierter an als du es machst und ich weiss genau ab wann ich besser externe Hilfe beiziehe.


    Da hat doch kürzlich ein kluger Kopf einem jungen Modellbahner folgenden weisen Ratschlag erteilt:


    Ich weiss, dass Jungen in Deinem Alter nicht auf Ratschläge der erfahrenen Älteren hören und denken, sie wüssten alles besser: Indes kann Dich niemand davon abhalten, Deine Erfahrungen selbst zu machen. :crazy:


    Klingelts? ;)

    Gruss Erwin



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    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Bei einer strukturierten Fehlersuche hättest du den Fehler finden müssen ohne alles komplett zu zerlegen.


    Ob strukturiert oder nicht: manchmal sieht mal vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr :)


    Wenn bei mir bei einem Umbau etwas nicht richtig funktioniert lege ich das Modell in er Regel 1-2 Tage zur Seite und beginne dann mit der Fehlersuche. So habe ich bis jetzt die Fehler jeweils am schnellsten gefunden und erst noch meine Nerven geschont.


    Gruess
    Reto

  • Wenn bei mir bei einem Umbau etwas nicht richtig funktioniert lege ich das Modell in er Regel 1-2 Tage zur Seite und beginne dann mit der Fehlersuche. So habe ich bis jetzt die Fehler jeweils am schnellsten gefunden und erst noch meine Nerven geschont.

    Obwohl ich Dir recht gebe, scheitert ein solches Vorgehen leider an meiner Neugier ;)

  • Wenn bei mir bei einem Umbau etwas nicht richtig funktioniert lege ich das Modell in er Regel 1-2 Tage zur Seite und beginne dann mit der Fehlersuche.


    Ebenfalls eine sehr gute Methode. Es hat auch Jahre gedauert bis ich zu dieser Erkenntnis kam, trotz besserem Wissen. Heute sperre ich die Neugier für diese Zeit weg. :D

    Gruss Erwin



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  • Obwohl ich Dir recht gebe, scheitert ein solches Vorgehen leider an meiner Neugier ;)


    Ich habe nicht geschrieben, dass dieses Prinzip bei mir jedesmal funktioniert :whistling:
    Aber die besten Erfahrungen habe ich damit gemacht.


    Gruess
    Reto

  • Das Problem der Fehlersuche gestaltete sich hier einfach blöder als sonst: ich ging eigentlich genau nach Erwins Anleitung vor, sowohl beim Bau, als auch bei der Fehlersuche. Es hätte mir alles nichts genützt: im Nachhinein orte ich den Fehler decoderseitig beim roten Kabelanschluss. Diese Lötstelle war unerreichbar nach der Montage, da die originale Einschweissung des Lopi diese verdeckte.
    Im Gegensatz zu Erwins Darstellung bin ich nicht nur ungeduldig, sondern auch ein wenig eitel: Nachdem ich einige Komponenten zwecks Prüfung (z.B. ob die Achse meines Ober-Unterleitung-Schalters einen Kurzschluss zum Gehäuse verursacht) herausgerissen hatte, löste sich damit auch die Grundfarbe. Ich will kein hässliches Geflicke: solche Stellen müssen vor dem erneuten Kleben erst wieder plangefeilt und lackiert werden. Ebenso löste die Demontage einzelner Komponenten zwecks Prüfung eine Kettenreaktion aus. So fiel mir der Entscheid relativ leicht, alles von Grund auf neu aufzubauen.


    Und nun macht kein Drama daraus! :D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Erwin, was soll diese Farge, jeder weiss wann der 2.Akt beginnt, wenn das Ding wieder nicht läuft, oder??? :dash:

    Ich habe eigentlich nichts gegen Anwälte, aber einen mag ich gar nicht, aber irren ist menschlich!




    Grüsse


    Fredy

  • jeder weiss wann der 2.Akt beginnt, wenn das Ding wieder nicht läuft, oder???

    Bei Roger wäre das viel zu einfach. Das nächste Mal kotzt die Katze darüber und die Farbe ätzt sich ab, so in der Art. :D


    Nach dem ganzen Abenteuer fährt der Triebwagen in Zukunft garantiert perfekt.

    Gruss Erwin



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