Hallo zusammen!
Jan und ich haben gestern eine tolle und lange Bahnreise unternommen, dabei haben wir einen eigentlich sehr internationalen Bahnhof besucht, der aber kaum mehr thematisiert wird.
In aller Frühe brachte uns der Intercity von Bern nach Zürich, wo es dann direkt mit dem Eurocity 191 via St. Margrethen zum oben beschriebenen Bahnhof (Lindau Hbf) ging. Die Reise in den Bpm61 Wagen ist sehr angenehm, der 8-teilige Zug führt sogar ein Restaurantwagen im Angebot. Bis Lindau war dem Zug die SBB Cargo Re 421 (Re 4/4 II) vorgespannt, ab St. Margrethen mit deutschem Lokpersonal und Deutschem Stromabnehmer. In Lindau wird diese Lok abgehängt und die ehemaligen V 160 Dieselloks (DB BR 218) an den Zug rangiert, um dann weiter durch das Allgäu via Buchloe nach München Hbf zu fahren.
Die Linie nach München (Allgäubahn) verfügt nicht über eine Fahrleitung, aus diesem Grund übernehmen die beiden Dieselloks die Traktion. Diese sind nicht wirklich stark, denn für 8 Wagen benötigt man gleich zwei solche "Dieselpferde". Bei der vorderen Maschine konnten wir noch einen "Kaltstart" miterleben, was natürlich sehr eindrücklich war.
Der Bahnhof Lindau beherbergt Rollmaterial gleich von drei verschiedenen Staatsbahnen (SBB, ÖBB und DB). Die ÖBB Triebwagen Reihe 4024 "Talent" bringen Reisende aus dem östereichischen Bregenz auf die Halbinsel Lindau am Bodensee (oder auch schwäbisches Meer genannt). Es gibt aber auch noch eine private Eisenbahnverkehrsunternehmung, dies ist der "ALEX" Zug der Vogtlandbahn GmbH. Dieser bringt Reisende in drei ehemaligen DB Seitengangwagen von Lindau via Buchloe - Kempten nach München. Auch hier wird eine Diesellok eingesetzt, in diesem Fall eine sehr moderne Siemens-Diesellok vom Typ "Herkules".
Die Stadt Lindau ist auch für das Spazieren oder Kaffee Trinken sehr einladend, ein wirklich schmuckes Städtchen! Vor allem kann man mit 15 Euro fast eine ganze Bäckerei leer kaufen, gell Jan
Am Nachmittag erkundeten wir dann noch die Ostschweiz, mit dem ÖBB "Talent" ging es dann via Bregenz nach St. Margrethen, von dort dann weiter nach Rheineck und dann schliesslich im Führerstand vom "Walzenhausenbähndli" ins Appenzellische. Die Fahrt nach und von Walzenhausen im Appenzeller-Bahn Triebwagen war wirklich ein tolles Erlebnis mit herrlichem Blick auf den Bodensee. Weiter ging es dann nach St. Gallen, von dort mit dem Voralpenexpress (VAE) nach Herisau, wo wir die wunderbare SOB-Komposition fotografieren konnten. Dann ging es wiederum mit der Appenzellerbahn weiter, von Herisau via Appenzell - Gais nach Altstätten Stadt, unser Abstecher nach Wasserauen wurde im wahrsten Sinne des Wortes "vom Winde verweht", wegen Sturmböen konnte die Appenzellerbahn nur bis Weissbad fahren. Dann ging es mit einem SOB-Flirt das Rheintal hinunter, in Sargans um den Gonzen, dann dem Walensee entlang bis nach Uznach, wo wir dann den Voralpenexpress nach Luzern bestiegen. Von der "Innerschweizer Hauptstadt" ging es dann auf direktem Weg nach Hause.
Die Reise nach Lindau ist wirklich zu empfehlen, für GA-Kunden kostet die Reise 14 Franken (2. Klasse).