Der von Stadler Rail gelieferte RABe 501/... Giruno (Mäusebussard) fuhr versuchsmässig mit V/max. 275 km/h durch den Gotthard
Damit die Lokführer das Bergfahren nicht verlernen, könnten dann und wann die Züge über den Berg geführt werden und den Tunnel für Versuche frei gegeben werden. Was wäre die maximal mögliche Geschwindigkeit, ohne dass die Tunnel-Infrastruktur übermässigem Verschliess ausgesetzt ist?
Welche Komponenten werden bei Schnellfahrten am meisten belastet/ Verschleiss ausgesetzt? Beim Vorbild weiss ich nicht, bei der Modellbahn ist es definitiv nicht dass, was einem zuerst in den Sinn kommt wie Motor oder Getriebe, sondern die billigen Kunststoff-Achslager der Wagen welche so viel Oel bräuchten, dass es förmlich auf die Gleise rinnt. Jedoch bei zu wenig Oel schmelzen die Lima-Achslager innerhalb von Minuten bis Sekunden ab 30 Volt. (Zugegeben, maximal für 12 Volt ausgelegt)... Anderseits ist der billige alte Lima Motor, wesentlich robuster, als man annehmen würde. Zumal er weitestgehend ganz aus Kunststoff(!) besteht. Nur das aller notwendigste ist zwecks elektrischer Leitfähigkeit aus Metall gefertigt. Trotzdem geben die Wagen-Achslager deutlich vor dem Motor den Geist auf.
Vorbild: Man muss sich mal vorstellen, wie viele Ampère u. Volt beim vergleichsweise dünnen Fahrdrahtquerschnitt und in extrem kurzer Zeit vom Fahrdraht über den Schleifer zum Motor geführt werden! Erstaunlich, dass der Übertragungskontakt so gut funktioniert. Das Schleifstück darf weder "tanzen" noch der Draht eine Rille einschleifen. Bei den SNCF Versuchen von 1955 hielt das Stromabnehmer-Schleifstück ganz knapp eine einzige Fahrt von ca. 50 km Distanz und nur auf einem Teilstück wurde für kurze Zeit 331 km/h erreicht. Nach JEDER einzelnen Fahrt wurde der Schleifer ausgewechselt. Bei der Material-Qualität und Feinabstimmung hat sich seit her einiges getan.
Es wäre einen Versuch wert, dem Lokführer, wie einem Kampfpiloten, separat Luft mit erhöhtem Sauerstoff zuzuführen, anderseits den Basistunnel zu ca. 3/4 die Umgebungsluft abzupumpen. Wer weiss ob dann nicht ein neuer Weltrekord für Schienenfahrzeuge möglich wäre? Wenigstens für ein paar Sekunden. Lässt man die Beschleunigung / Bremsung unberücksichtigt, dauert die Basis-Tunnelfahrt gerade mal kurze 13-14 Minuten für 60 km bei 275 km/h...
Gruss
Hermann