Hallo zusammen
Ich möchte hier einmal mein geplantes Nebenbahnprojekt "Ettiswil-Waldstätten" vorstellen. Dani (tolipex) und Tinu haben mich bei der Ideenentwicklung immer wieder beraten - merci! Im Gegenzug haben sie sich natürlich - sobald die Anlage befahrbar ist - ein Fahrrecht mit ihren eigenen Zügen eingeräumt. Nur fair! Nun habe ich ein Konzept, mit dem ich zufrieden bin.
Inspiriert haben mich u.a. Modellbahnen, die hier im Forum gezeigt werden, so etwa "Linthwil" und "Riedmatt" von Patrick oder "Betrieb in Epoche IIIb" von René. Zudem kommen teilweise Fahrzeuge zum Einsatz, die ich als Kind noch erlebte (BDe 4/4; RBe 4/4; Einheitswagen; Ee 3/3). Mein Grossvater war Lokführer und ich durfte in den 80ern im BDe 4/4 auf der Strecke des Läufelfingerlis vorne mitfahren, die Türen öffnen und Stationen ansagen (siehe nachfolgendes Bild, das mein Vater gemacht hat). Im Lokdepot Olten fuhren wir einmal ein paar Meter mit einer Ee 3/3 hin und her.
Vorbild: Mit der Namensgebung der Anlage "Ettiswil-Waldstätten" wird schon klar, dass es sich um eine fiktive Bahn handeln wird. Ettiswil hatte nie einen Bahnanschluss (wenngleich die SCB einmal einen Anschluss plante) und Waldstätten gibt es als Ortsnamen nicht (allerdings gab es den Kanton Waldstätten in der Helvetik). Dargestellt werden sollen Szenen, die an die Seetalbahn, die Bischoffszellerbahn oder die Chemin de fer Pont–Vallorbe erinnern könnten, also eine typische einspurige Nebenbahn der Schweiz. So wird z.B. als Vorbild für den Bahnhof Ettiswil das Bahnhofsgebäudchen von Arnegg SG herhalten. Das Ganze soll etwa um 1970 spielen, also Ende Epoche IIIb.
Anlagenkonzept: Die aufgebaute Anlage besteht aus zwei Schenkeln. Der kürzere mit 3 Metern Länge beherbergt den Bahnhof "Waldstätten" der längere mit 5,76 Metern (da ist die Breite des anderen Schenkels von 38 cm eingerechnet) die Zufahrt zum Bahnhof Ettiswil samt Bahnhof.
Bewusst entscheide ich mich für eine Segment- und nicht eine Modulanlage - also gibt es keine standardisierten Übergänge. Im Vordergrund steht der wunschgemässe Streckenverlauf, also die Umsetzung nach meinen Vorstellungen und nicht die Möglichkeit, verschiedene Teile austauschen zu können. Der Bogen im Tunnel ist so ausgewählt, dass auch Fahrzeuge, die nicht den engsten Radius schaffen, problemlos durchkommen. Das hat zur Folge, dass die Kurve über zwei Module ragt und ein alternatives Zusammenbauen nicht in Frage kommt. Mich stört das nicht.
Die Segmente haben eine feste Grösse von 100 cm x 38 cm, wobei das Abschlussmodul mit 138 cm etwas länger ist. Weshalb diese Masse? Das Abschlussmodul soll meine bisherige Vitrine im Ikea-Expedit-Regal ersetzen:
Der Im Gestell verfügbare Innenraum misst 139 x 39 cm (ist also praktisch doppelt so lang als der bisher genutzte Platz), da bleibt noch genügend Raum für eine Rückwand mit Hintergrund und zwei Seitenwände. Die restlichen ein Meter langen Segmente werden in einem eigens dafür gebauten rollbaren Gestell im Keller gelagert. Das Rollgestell wird mit Rädern ca. 180 cm hoch und kann bequem vom Keller mit dem Lift in die Wohnung gefahren werden. Irgendwo werden noch die "Modulbeine" ihren Platz finden. Insgesamt werden es acht Segmente sein (inkl. Vitrinen-Segment).
An beiden Anlagenenden wäre theoretisch eine Weiterführung oder ein Anschluss an ein anderes Projekt (z.B. mittels Adaptermodul) möglich, bei "Waldstätten" einspurig, bei "Ettiswil" doppelspurig.
Szenerie: Beim Bahnhof Ettiswil gibt es einen Industrieanschluss, ein Freiverladegleis und natürlich ein Gleis zur Rampe beim Güterschuppen (der Bestandteil des Bahnhofsgebäudes ist). Zwischen diesem Bahnhof und dem Tunnel (welcher die engere Kurve beim Übergang zwischen den beiden Schenkeln versteckt), gibt es eine kleine Steigung von 3 cm über eine Länge von etwas mehr als 2 Meter (ab Bahnschranke bis kurz vor Tunnelportal). Einige Häuser und Szenerien erinnern an das echte Ettiswil (Egghuus, Wohnhaus, Baumgruppe mit Bänken). Nach einer Flussüberquerung gelangt man zur Station "Waldstätten", die in eher bewaldetem Gebiet liegt. Evtl. erinnert dieser Teil eher an den Jura. Welche Gebäude dort konkret gebaut werden, ist noch offen.
Rollmaterial: Kurze Nebenbahnzüge sollen die Strecke befahren. Das Rollmaterial habe ich bereits zusammen und wird evtl. irgendwann epochengerecht gealtert:
Technik: Die Anlage ist auf Analogbetrieb ausgerichtet - allerdings ist digitaler Fahrbetrieb natürlich nicht ausgeschlossen. Die Weichen sollen mechanisch mit Stellstangen gestellt werden.
Es werden Oberleitungsmasten und Schaltposten gestellt. Allerdings keine Oberleitung gezogen. Ob die Querträger selber gebaut werden, muss ich noch überlegen. Die sahen in dieser Epoche etwas anders aus, als von Sommerfeldt angeboten.
Wann wird angefangen? Aller Anfang ist schwer. Immerhin ist die Planung inzwischen im Wesentlichen abgeschlossen. Derzeit stehen auch sonst privat einige grössere Aufgaben an, daher will ich es ruhig angehen lassen und einmal sehen, wie weit ich komme. Zudem sind die Läden derzeit ja ohnehin geschlossen. Schliesslich hat Biasca-Acquarossa Priorität, wann immer es möglich ist, dort weiterzubauen. Es sind also nicht gerade erste Baufortschritte zu erwarten Trotzdem hatte ich nach Abschluss der Planung Lust, hier einmal einen "Fuss in die Türe zu setzen" und vom nächsten Vorhaben zu berichten.
Bleibt gesund und herzliche Grüsse!
Dominic