Der angekündigte Fahrtag wurde durchgeführt und als Gast durften wir Hermann mit seiner Aster Winchester der Schools Class begrüssen. Da wir nur zu fünft waren, blieb genug Zeit allerlei Modelle in Betrieb zu nehmen und auch kleine Wartungsarbeiten vor zu nehmen. Die Winchester von Hermann ist zwar nagelneu aber das Wichtigste fehlte, sie hatte keine Dochte in den Brennern. Zum Glück hatten Werner und Tino Dochte dabei. Der Brenner wurde ausgebaut und Werner versah die Lok mit den Dochten. Die Lok ist sehr simpel aufgebaut, sie verfügt weder über einen Wasserstand noch ein Manometer und befüllt wird der Kessel durch die Demontage eines der Sicherheitsventile. Selbst für Werner, unser sehr erfahrener Livesteamer, war es die Premiere eine solche Lok anzuheizen und fahren zu lassen. Obwohl die Lok 37 Jahre im Dornröschenschlaf verweilte, zog sie ohne Probleme ihre Runden. Hermann war davon sichtlich angetan und begeistert.
Ein spezielles Modell ist diese Ec 4/6 der BLS. Sie basiert auf einer Aster BR86 und ist ein Eigenbau von Werner. Nach einer kleinen Reparatur war auch dieses Modell einsatzfähig und zog kurz bevor ich den MEP verliess seine Runden.
Der Inbegriff von Eleganz auf eisernen Rädern ist die S 2/6. Im Original nur ein Einzelstück . Diese Aster Lok ist Gasgefeuert. Nach einer kleinen Panne, ein Teil im Antrieb löste sich, zog auch diese Lok elegant taumelnd ihre Runden. Das Taumeln ist dem Zweizylinder Antrieb geschuldet. Was mir an dieser Lok besonders gut gefällt, sind die grossen filigranen Treibräder und die freie Durchsicht durch den Barrenrahmen, die in dieser Massstabsgrösse gut zum Tragen kommt.
Beat schickte nach seinem Regner Stehkessel, seinen Billy auf die Runden.
Für Tino führte ich seine BR44, BR38 und BR01 aus. Die BR44 war zu Beginn etwas schwierig anzuheizen. Anfänglich brannte nur der erste Brenner und der Saugventilator blies mir diesen immer wieder aus. Vermutlich hatte ich zu wenig lang nach dem öffnen des Sprithahnen abgewartet, bis die Dochte gut mit Alkohol durchtränkt waren. Am Schluss klappte es und alle Dochte brannten. Die neuen Sicherheitsventile arbeiten jetzt auch perfekt und öffnen bei 4 bar und schliessen dann nach wenig Druckverlust wieder. Nachdem die Lok richtig einreguliert war, musste sie nur noch von Zeit zu Zeit mit Wasser befüllt werden und ab und zu den Bypass für 3 Runden leicht geöffnet, damit der Kessel nicht überfüllte. So fuhr die Lok gegen 50 Minuten bis der Sprit verbraucht war.
Als nächste Lok war die BR38 dran. Diese Lok verfügt über eine Funkfernsteuerung. Diese liess sich ohne Probleme anheizen und ist ebenfalls einfach handhabbar. Einzig der Bypass schliesst nicht sehr zuverlässig. Er musste eher kräftig geschlossen werden bis er komplett zu war. Am Schluss musste ich noch feststellen, dass die Rauchkammertüre nicht die beste Stelle ist um die Lok rückwärts zu schieben, die Finger wurden etwas schnell sehr warm.
Zuletzt versuchte ich mich an der BR01, einem älteren Modell das auf Fernsteuerung umgebaut wurde. Diese Lok verfügt über 4 Brenner. Anheizen ist kein Problem. Mit den Fahreigenschaften hatte ich so meine liebe Mühe. Wasser muss von Hand gepumpt werden, das ist allerdings nicht das Problem. Die Lok reagiert empfindlich auf Verstellung des Dampfreglers, sie fährt grundsätzlich schnell, in der Mittelstellung der Fernbedienung ist sie schon sehr zügig unterwegs. Ein zwei Rasterstellungen höher und sie ist schon sehr schnell. Ich hatte meine liebe Mühe diese Lok gleichmässig schnell fahren zu lassen. Stoppt man sie ab um Wasser zu pumpen, muss der Bläser kräftig geöffnet werden, sonst zieht es die Flamme in das Führerhaus. Am Schluss überliess ich es Tino die Lok fahren zu lassen, er hatte es besser im Griff und die Lok zog bald gleichmässig ihre Runden. Vielleicht mache ich mir um den Wasserstand im Kessel zu viele Sorgen, da es nicht meine Modelle sind, will ich auf keinen Fall den Kessel trocken fahren.
Neben dem ganzen Fahrbetrieb kam das Gemütliche auch nicht zu kurz. Hörenswert sind auch immer die Geschichten von Hermann. Ging es vor zwei Wochen um den Sturz in das Adlernest, gab er an diesem Anlass die Geschichte mit der gefesselten Braut zum Besten.