Zugunglück MGB

  • Aber auc die ASM-Strecke Solothurn-Niederbipp/Oensingen-Langenthal hat noch manche... Traurig.

    Gruss Matthias

  • Ich weiss ja nicht wie es im Detail abgelaufen ist, aber man muss halt schon links und rechts schauen. Es habe sogar zwei Andreaskreuze.
    Wenn man das Blickdingsda liest, da steht, der Lenker habe den Zug übersehen. Wie kommt das? Immer wenn ich aus dem Auto einen Zug sehe muss ich mich zusammennehmen und auch mal wieder auf die Strasse schauen.

  • Ich glaube das einfach nicht! "Den Zug übersehen ..."


    Wenn ich die Bilder betrachte, scheint mir der Steuerwagen keine schweren Blessuren zu haben, ein Fenster relativ weit hinten sieht kaputt aus. Kommt mir so vor, wie wenn der Lieferwagen auf der abschüssigen Nebenstrasse nicht mehr halten konnte (Eis?) und seitlich in den zweiten Wagen - oder die Verbindungsstelle zwischen Steuerwagen und zweiten - knallte, nach rechts herumgerissen wurde, dann an dem massiven Betonfundament neben dem Übergang die grössten Verbiegungen erfuhr und Wagen zwei und drei kippte.


    Wäre der Zug frontal in den Wagen gefahren, würde man doch grössere Schäden am Steuerwagen sehen. Dessen erstes Drehgestell scheint aber noch korrekt auf dem Gleis zu stehen. Und deswegen kann ich die Story von "Zug übersehen" einfach nicht glauben.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Heutzutage muss eben alles mit Barierren, Blinklichtern, Glockengeläut, Alarmanlage, Katzenaugen, winkenden Polizisten, Verkehrsampeln, Strassengräben, Gewehrsalven, Verbotstafeln, gregorianischen Chorälen, Knallpetarden, Laserstrahlen, Kippmauern, Bussenandrohungen, Falltoren und Jericho-Trompeten gesichert werden, damit der Strassenteilnehmer unter lautem Murren vielleicht anhält. Früher reichte ein Andreaskreuz und der Überlebensdrang gepaart mit gesundem Menschenverstand, um auf eine Gefahr aufmerksam zu machen.
    Aber heute, wo jeder glaubt das Anrecht auf Vorfahrt zu haben und dass das Gesetz immer nur für andere gilt, erwacht der eine oder andere erst ganz erstaunt an einer Zugfront klebend wieder, ganz in weiss, mit einer Harfe in der Hand.
    Ende des Spielstands: Es gewinnt der Zug gegen das Auto mit 1:0.


    Ich wäre dafür, dass man zur Schulung und der natürlichen Auslese der Spezies Homo Sapiens im Sinne von Darwins Evolutionstheorie in der ganzen Schweiz alle Bahnschranken wieder entfernt. Die besten, sprich vorsichtigen und intelligenteren, Verkehrsteilnehmer überleben und geben ihre Gene weiter, der ganze thumbe Rest stirbt aus...

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Der Chauffeur ist mit seinem Natel beschäftigt. Er sieht ganz konzentriert auf den den Bildschrim und spielt irgend so ein Spiel, mit viel Klamauk, gerummse, gebummse, geschepper und organisiertem Krach. Er fährt auf den Bahnübergang zu, aus dem Natel tönt ein Rummpeln, er drückt ein paar Knöpfe, es rummpelt lauter, wild drückt er nochmals drauf, dann ein Pfiff, sein Gegner hat ihn gleich, er versucht das Natel zu drehen, es fällt ihm aus der Hand, wild flucht er um sich und grabbscht das Telefon zwischen den Füssen wieder auf, dabei ist er aus dem Programm gefallen, er muss das Spiel wieder suchen, schaut ganz gebannt auf den Bildschirm, sein Gegner ist jetzt noch näher dran, dann wieder rumpeln und plötzlich ein lautes quietschen, noch mehr geschepper, sein Telefon vibriert in der Hand, es vibriert so fest, das ganze Auto vibriert mit, unglaublich wie realistisch die Spiele heutzutage sind, er hat das Gefühl als liege er kopfüber und merkt, er hat das Spiel verloren.

  • Und zu schlechter Letzt, liebe vorschreibende Gebrüder Schlimm :D , dröppelt der brühheisse Kaffee, den unser Bekloppter vor wenigen Minuten beim letzten Tankstellenshop erworben hat, ungehindert über seine "edlen Teile" und macht die Katastrophe erst richtig komplett.


    Aaaaauutsch ... ähhh, Amen! XD

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • wo jeder glaubt


    Liebe Vorschreiber
    irgendwie habt ihr alle recht. Trotzdem glaube ich an etwas anderes. Wer auf der Strasse sieht, mit welchem Leistungsdruck DPD und DHL herumkurven, denkt sicher ebenfalls "es kommt nicht immer ein Zug, wenn eine Warnlampe blinkt, sicher nicht sofort". Und schon ist es passiert.
    herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Kommt mir so vor, wie wenn der Lieferwagen auf der abschüssigen Nebenstrasse nicht mehr halten konnte (Eis?) und seitlich in den zweiten Wagen - oder die Verbindungsstelle zwischen Steuerwagen und zweiten - knallte, nach rechts herumgerissen wurde, dann an dem massiven Betonfundament neben dem Übergang die grössten Verbiegungen erfuhr und Wagen zwei und drei kippte.


    Sieht stark danach aus.


    Und der Lieferwagen kam ja die Strasse hoch, er wollte wieder in Hauptstrasse fahren.


    Wieso meinst du, dass der DPDler zur Hauptstrasse hoch wollte?


    Wer auf der Strasse sieht, mit welchem Leistungsdruck DPD und DHL herumkurven


    Ich war ein Jahr als Velokurier und zwei Jahre mit grossen Sattelschleppern unterwegs. Die schlimmsten Gegner waren immer die Auto-Kurriere und die Taxifahrer.


    Gruss
    Teddy
    _________________
    Teddy on Tour

  • Es gibt immer noch Autofahrer die nach dem Prinzip Auto fahren. Der Mensch denkt (Gestern kam auch keiner) und Gott lenkt! :dash:


    Gruess Heinz

  • Sorry, Dani, aber da hat der Journi völligen Stuss verzapft.


    - Die Hauptstrasse ist doch sichtlich ein paar Dutzend Meter weiter oben.
    - Wenn der Lieferwagenjockey da abgebogen wäre, hätte er höchstens ein anderes Auto übersehen können.
    - Wenn er von unten nach oben (Richtung Hauptstrasse, da wo die ganzen Rettungsfahrzeuge parkten) gekommen wäre, läge sein Auto unterhalb des Bahndamms.
    - Wie man hier und hiersehen kann, ist der Steuerwagen vorne leicht beschädigt.
    - Der Zug fuhr Steuerwagen voran, was auch die Richtung des zerknautschten Autos vom Übergang her belegt.


    Für mich ein klares Fazit: der Steuerwagen touchierte den Lieferwagen nur leicht, nicht frontal, dann hängte wohl irgendwas an - vielleicht zwischen Steuer- und nächstem Wagen und der DPD-Transporter wurde zwischen Beton und Zug zerrieben. Und er hatte genug Hebelwirkung, um jenen Wagen umzukippen.


    Dass der Landboten-Hirni kompletten Mist geschrieben hat, belegt auch das hier deutlich: "Der Zug bestand aus einem Triebwagen und drei Wagen. Der Triebwagen blieb nach dem Unfall aufrecht auf den Schienen stehen, der Wagen dahinter neigte sich zur Seite und der dritte Wagen kippte neben das Gleis. Der hinterste Wagen blieb auf den Schienen."


    - Der Triebwagen ist kein Triebwagen, sondern der Steuerwagen, Journalistenpfeife!
    - Der "hinterste Wagen" ist ein Deh 4/4, ein Gepäcktriebwagen, also das Triebfahrzeug.
    - Die ganze Beschreibung ist schlicht ... verkehrt! Der zweite Wagen kippte, der dritte steht geneigt da. Die Fahrrichtung des Zuges ist doch klar ersichtlich, sollte man meinen? :pillepalle:


    Wann schreiben endlich solche Leute über derartige Vorfälle, die wenigstens ein bisschen Ahnung haben ...? :thumbdown:

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Die NZZ schreibt dasselbe, zwar nicht wörtlich, aber sinngemäss:


    Zitat aus der heutigen NZZ: Der Bahnübergang verfügt über keine Schranke oder Lichtsignale, ist jedoch mit zwei Andreaskreuzen ausgerüstet. Der Lieferwagen wurde vom Zug einige Meter mitgeschleift. Der Chauffeur blieb dennoch unverletzt. Die Passagiere wurden per Bus ins Tal nach Brig gefahren. Der Zug setzte sich aus einer Lok und drei Waggons zusammen. Die Lokomotive blieb trotz dem Unfall aufrecht auf den Schienen. Der Wagen dahinter neigte sich halb zur Seite, während der nächste Wagen vollständig ins verschneite Gelände neben dem Bahngleis kippte. Der hinterste Wagen blieb aufrecht und konnte im Verlauf des Morgens gesichert werden. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, weil das Gelände an der Unfallstelle abschüssig ist und es schwierig war, einen Kran aufzustellen. Ende Zitat.


    Wenn also der Landboten-Journi völligen Stuss verzapft, so gilt das auch für den NZZ-Journi.

  • - Wie man hier und hiersehen kann, ist der Steuerwagen vorne unbeschädigt.


    Vorne unbeschädigt? Sehen wir hier die gleichen Fotos? :golly:
    Ich sehe einen Steuerwagen der vorne in der Ecke ne ganz schöne Schramme hat, wahrscheinlich weil er den Lieferwagen hinten noch erwischt hat als dieser von unten her kommend den Bahnübergang schon fast passiert hat. Dadurch hats den Lieferwagen wohl begonnen zu drehen und zwischen Zug und Hang eingeklemmt. Dann war nur die (einfache) Frage, gibt der Hang nach oder der Zug...

  • Roman, ich hab's korrigiert, da hat's wirklich eine Schramme. Was mir nicht klar ist, weswegen man keine sonstigen Spuren am Steuerwagen sieht. Erst viel weiter hinten. Das schrieb ich ja schon gestern, die Bilder in Railpictures.net entdeckte ich erst vorhin.


    Deine Version, dass der Lieferwagen von unten kam, kann genauso gut zutreffen wie von oben.
    Sogar noch eher, denn:


    - Das Strässchen steigt bis zum Übergang an.
    - Erst kurz vor dem eigentlichen Übergang dürfte der Lieferwagenfahrer genug Sicht nach rechts gehabt haben, um zu sehen, ob etwas naht.
    - Sehr wahrscheinlich wurde aus "Oh, das schaffe ich noch" ein "Schei..., Schei...", weil die Räder auf den nassen Schienen keinen Vortrieb mehr brachten.
    - Und schon hat's geknallt


    @Röbi: Das "Abschreiben" habe ich schon vielfach gesehen. Oder man übernimmt das Geschreibsel einer Agentur, vielfach unbesehen, wie's scheint.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Hallo,


    Ich finde sowas echt immer tragisch. Jedoch überlege ich mir wenn es so viele unbewachte Bahnübergänge gibt warum die Leute einfach nicht auf die Andreaskreuze schauen und sich vergewissern das kein Zug kommt. Man sollte doch selbst an sowas denken und nicht rüberfahren ohne zu 100% sicher sein das kein Zug kommt.


    Grüße