Mal ganz anderes Thema: Ordnung oder Chaos beim Modellanlagenbau

  • Wenn ich da so andere Beiträge lese, oder gar Filmchen präsentiert werden, immer sind eure Modellbahnen schön aufgeräumt und sauber. Da liegt keine Leimtube herum, Werkzeug schon gar nicht. Das ist bei mir schlicht undenkbar: Da liegen Tausende Kleinigkeiten griffbereit - überall verstreut. Manches da, wo‘s gebraucht wird, anderes wo‘s zuletzt gebraucht wurde, ein Teil dort, wo ich es suchen würde, falls es gebraucht würde - der Rest ist Chaos, anfallender Bauabfall, Staub, Sägemehl, Gipsresten und so weiter. Letztere Dinge sammle ich natürlich regelmässig ein oder sauge es weg. Trotzdem: Mein System ist chaotisch und ohne jede sichtbare Ordnung. Zwar weiss ich jeweils immer, wo was liegt. aber es liegt oder steht eben im Weg. Denn: Einiges, das wie Abfall aussieht, kann man plötzlich wieder Verwenden: Holzbretter -Leisten, etc. Auch ist es eben so, dass während des Anlagenbaus festes Mobiliar nur im Weg wäre und verschmutzt würde. So schaffe ich jeweils Platz unter der aktuellen Baustelle, lege Dort grosse Abfallsäcke als Schmutzfänger auf den Boden zum Schutze des hellen Teppichs (tolle Idee des Vermieters) und schichte das ganze Chaos um. Diese ‚Bauinstallationen‘ nutze ich auch, um den betreffenden Sektor mal sauber zumachen.


    Wer schon mal in meinem Moba-Keller war, kennt die Situation. Wie zum Teufel schafft ihr es also, dass immer alles so sauber aussieht?



    Unter den Kulissen - Teilausschnitt eines Chaos.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Sieht richtig übel aus, so könnte ich nicht arbeiten. Es gibt eine sehr einfache Methode, wie das Chaos begrenzt und beherrscht werden kann. Man legt sich ein paar Behälter zu, worin die Einzelteile abgelegt werden. Reste zu Resten, Schraubzwingen zu Schraubzwingen usw. Das hatte ich zu Hause nach meinem Umzug praktiziert und bis heute konsequent beibehalten, egal ob Reinigungsmittel, Werkzeuge, Bastelmaterial, Klebstoffe, Batterien, Küchenuntensilien usw. Seit dem ist immer alles dort wo es sein soll. Ein Griff und die Sucherei ist schnell beendet, da der Lagerort übersichtlich und logisch ist.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • ...also ich bin da eher voll bei Roger.... ich frage mich nur, wann er bei mir im Keller dieses Foto gemacht hat. Muss wohl kurz nachdem ich aufgeräumt habe, gewesen sein....


    Also ich pflege auch Unordnung, die meisten Werkzeuge habe ich dafür in 3-facher Ausführung. Wer das kennt, weiss, das ist noch kein Garant dafür, das richtige Werkzeug am richtigen Ort zu finden.


    Bisher sind jegliche Versuche, das zu korrigieren, fehlgeschlagen. Nachdem ich mir aber seit bald 60 Jahren einrede, das gehöre halt zu mir, wird sich das kaum ändern.


    So, und jetzt muss ich wieder in den Keller. Ich bin sicher, ich hab vorhin beim Rausgehen den Torx 10-er unter der Wasserwaage gesehen...


    Schönen Sonntag


    Markus

  • Ja, ich wusste, dass Du als erstes antworten würdest.🤣

    Das Chaos in die Behälter zu verschieben ist für mich nur eine scheinbare Lösung. Ich möchte nich jede Schraubzwinge erst in der Box suchen müssen. Bei mir liegen diese übrigens exakt beim Tischbein in der Mitte des Bildes - sofern sie nicht gerade im Einsatz sind. Sind sie oft.

    Und das mit den Kisten ist so eine Sache: entweder passt die Holzleiste nicht rein oder die Reissnadel verschwindet in der Tiefe. Bei mir ist alles dort, wo ich es vermute - naja: allermeistens.

    In Boxen kommt dann meine Sammlung. Oder auch Werkzeuge. Aber erst, wenn die Anlage weiter fortgeschritten ist…


    EDIT: Las eben Markus‘ sympathischen Beitrag: ja, viele der Werkzeuge und Verbrauchsmaterial ist auch bei mir mehrfach vorhanden. Dennoch suche ich verhältnissmässig selten nach dem benötigten Material. Es ist auch etwas Hirntraining. Und: man gibt sich so auch ziemlich Mühe, die Dinge dort hinzulegen, wo man sie vermuten würde.

    Aber natürlich wäre ich auch glücklicher, wenn alles schön versorgt wär. Nur ist das während des Bauens einfach unpraktisch. Am längsten suche ich Dinge, nachdem ich aufgeräumt hane. Bzw: muss wegen jedem Werkzeug wieder zur Schublade ins Nebenzimmer gehen…

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wir (Christoph und ich) haben bei der ChRB II (die abgerissene Anlage im Kindergarten) jeweils am Silvester konsequent einen Aufräum- und Putz-Tag eingeschaltet.

    Das sah dann in den ersten Wochen des neuen Jahres jeweils auch ganz ordentlich aus. Aber: Gefunden haben wir nichts mehr. Wir haben viel kostbare Zeit mit Suchen verplempert. Das wurde dann erst besser, als sich nach Wochen wieder ein ordentliches Chaos eingestellt hatte.

  • Roger, Du sprichst mir aus der Seele :) :facepalm: ( ;) Glaube keinem Foto, jedenfalls nicht gänzlich, der Bildausschnitt beinhaltet viel Suggestion) Die anderen MoBa-Forumisten werden kaum Chaoten Hermann`s sein, aber ob die alle Erwin Tugenden aufweisen? Man sieht es einfach nicht...



    Man legt sich ein paar Behälter zu, worin die Einzelteile abgelegt werden

    Lieber Erwin, Dir würde ich das noch zutrauen :thumbsup: . Aber ich frage mich schon, arbeitest Du am Bürotisch / PC und Deine Mannen und Frauen sind derart diszipliniert am Handwerkern bez an den Maschinen!? Weil obwohl der Aufwand exakt der selbe ist, es ist um ganze Faktoren einfacher ein Bohrer aus seiner Halterung heraus zu nehmen, als ihn wieder dort hin zurück zu legen...


    Und es kommt sehr drauf an, wie oft man etwas braucht: Ein Spezialwerkzeug wieder zu versorgen, oder eine Hilti-Bohrmaschine, das gelingt sogar noch mir, weil man es 1 x, 2 x im Jahr benötigt. Dito Weihnachtskugeln /-Kerzen versorgen, das findet bei mir mit 3 weiteren Geschwistern jeder 4. Jahr statt, also kann man es leicht versorgen.


    Aber Bohrer, besonders solche welche häufige Verwendung finden, so zwischen 1,5 und 10mm, Schraubendreher, Weissleim, Schraubenschlüssel, Bleistifte, Metermass, häufig verwendete Schrauben und am schwierigsten ist Bohrspäne wegsaugen. Nicht wenn es Neujahr im Sommer ist, sondern sofort, dann wenn sie entstehen. Auch das Lötzinn ist viel einfacher aus dem Laden nach Hause zu bringen, als dort auf der Anlage zu haben wo man es gerade benötigt.


    Roland hat mal gesagt, selten mal würde er mal eine Lok kaufen, welcher er schon besitzt. Knapp ist dies mir bisher noch nie passiert. Im Zweifel kaufe ich ein Modell eher nicht, wenn ich nicht ganz sicher bin, sonst käme ja der Gedanke nicht. Aber beim Lötzinn passiert mir das ständig, weil ich es nicht mehr finde. Und wenn ich das Suchen aufgebe und ein neues Band aus dem Laden kaufe, was liegt gleich beim 1. Blick, ohne jedes Suchen und offensichtlich auf der Anlage: die (alte) bei weitem nicht aufgebrauchte Lötzinn Rolle.


    Kurz und gut, bei mir sieht es genau so wie bei Roger aus, - wenn es bei mir halbwegs aufgeräumt ist...

    Das Massstäbliche sehe ich mir sehr gerne an, aber meine Prioritäten und Vorlieben sind bekanntlich andere. Und trotzdem möchte ich mal wieder das MiWuLa in Hamburg besuchen. Arbeiten dort lauter Erwins?!?, oder wie machen die das mit der Ordnung. Wie mehr Fläche zu Verfügung, um so grösser das Chaos Potential. Die müssen ja eine vollkommene bewundernswerte Disziplin haben?


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hahaha: mit meinem Alu-Metermass ging mir das auch so: ich suchte und suchte…. Als es mir zu blöd wirde kaufte ich ein neues. Im Keller legte ich es ab - genau dort, wo schon eines lag.🫢

    Das würde sowieso nie in eine Box passen. Und bei zwei identischen Werkzeugen ist die Chance, dass man eines findet dopoelt so gross.😄

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Lieber Erwin, Dir würde ich das noch zutrauen


    Ich mach das so und predige es nicht bloss. Allerdings auch aus langjähriger Erfahrung, dass das wilde Chaos nicht beherrschbar ist und die Sucherei äusserst mühsam ist. Irgendwann hatte ich genug davon. Den Beginn machte ich bereits noch in der Wohnung in Zürich, nach dem Umzug nach Dübendorf habe ich es konsequent umgesetzt. Dadurch brauchte ich etwa einen Monat bis alles sauber eingeräumt war. Ich bin extrem froh, dass ich diesen Aufwand getrieben habe. Ich hätte alles wie vorher in die Schubladen und Regale werfen können, dann wäre ich zwar schnell gewesen, würde mich aber regelmässig aufregen wenn ich etwas benötige.


    Weil obwohl der Aufwand exakt der selbe ist, es ist um ganze Faktoren einfacher ein Bohrer aus seiner Halterung heraus zu nehmen, als ihn wieder dort hin zurück zu legen...


    Meine Rede, nur begreifen das einzelne Mitarbeiter und Lernende nicht. Wenn mir dann der Kragen platzt, ordne ich eine Aufräumaktion an. Das ist ein kleiner Vorteil, wenn man der Chef ist. ;)


    Darum ist die Toolbox eine meiner besten Investitionen die ich in der Firma gemacht habe. Man legt chaotisch ab, muss nur den Lagerplatz und das Produkt richtig definieren und es findet sich das Werkzeug oder Verbrauchsmaterial immer am gleichen Platz. Seit dem herrscht selbst bei den Schrauben und O-Ringen Ordnung und die Bestände stimmen gut. Vor allem sind die Chaoten erfolgreich ausgebremst, wer nicht weiss was er braucht, bekommt nichts, wühlen in den Schubladen ist nicht mehr. :thumbup:


    Wer würde in ein Flugzeug sitzen, wenn es in der Montagehalle wie bei Roger aussehen würde? Ich garantiert nicht. Es gibt durchaus Gründe warum das nackte Chaos nicht das Mass der Dinge ist.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hoi zäme


    Auch ich bevorzuge die Ordnung.



    Leider bin ich allerdings nicht ganz immer in der Lage, diese einzuhalten


    Gruss Barni

  • Lieber Barni,

    mit etwas gutem Willen bringst Du dort noch viel mehr unter . . . ;) ;)


    Da die Welt immer stärker bevölkert wird, ist Platz und dessen Ausnützung ganz sicher ein Zukunftsthema . . . :D :)

    Gruss Günther

  • Bei mir lichtet sich das Chaos langsam. Da nun einige Ikea Billy's eingezogen sind.

    Wird das Rollmaterial nun sotiert.


    Noch einiges zu tun.


    Bin nun am überlegen, ob ich meine Holzplatten nun so lege dass eine ganze Fläche gibt, oder so dass sie einfach oben an den Regalen entlang liegen.

    Fahre AC auf M-Gleisen mit allem was mir gefällt. Anlage im Bau. Kopf voller Ideen.

    Einmal editiert, zuletzt von benschy ()

  • So ein Lista-Schrank ist auch mal mein Ziel. Aber dafür ist momentan kein Platz. Wenn die Geländehaut der Anlage mal durchgehend ist, werde ich das mal anschauen.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Wenn ich in einer intensiven Bauphase stecke, sieht es bei mir oft auch chaotisch aus. Wenn ich mein Werkzeug nicht mehr finde, räume ich dann halt wieder einmal auf...


    Gruss, Hansruedi

  • Hallo Hermann

    Lieber Erwin, Dir würde ich das noch zutrauen :thumbsup: . Aber ich frage mich schon, arbeitest Du am Bürotisch / PC und Deine Mannen und Frauen sind derart diszipliniert am Handwerkern bez an den Maschinen!? Weil obwohl der Aufwand exakt der selbe ist, es ist um ganze Faktoren einfacher ein Bohrer aus seiner Halterung heraus zu nehmen, als ihn wieder dort hin zurück zu legen..

    Es ist eine reine Frage der Disziplin, ich selbst arbeite nach diesem Motto seit meiner Ausbildung, dort wurde uns dies so eingetrichtert. Für mich gibt es nichts nervigeres als wenn ich weiss das Werkzeug yx ist dort verräumt und es sist nicht dort. Klar man kann nicht imemr sofort alles verräumen, als ich noch als Mechaniker gearbeitet habe war dies jeweils nach erledigten Aufträgen (Spezialwerkzeug bzw. solches was man nicht mehr benötigte) und jeweils am Freitagnachmittag. Nun sei es in meiner Werkstatt oder im Hobbyraum, sobald ein Projekt abgeschlossen ist wird aufgeräumt, dauert ein Projekt länger wird von Zeit zu Zeit aufgeräumt.


    Ich selbst vertrete ein wenig die Meinung wenn jemand sagt: "Wenn ich Ordnung habe verplämpere ich nur Zeit", der sucht einfach eine Ausrede oder dann hat diese Person noch nicht das richtige System für sich gefunden. Den einen ordentlichen, sauberen eingerichteten Arbeitsplatz zu haben muss man auch zuerst einmal lernen, was ist Sinnvoll und wo ist es Sinnvoll gewisse Werkzeuge unter zu bringen. Aber eine gut sortierte und aufgeräumte Werkstatt bzw. ein Arbeitsplatz spart definitiv Zeit ;)

  • Ja, ich mache es ja auch so: sobald ein Projekt erledigt ist, räume ich auf - Eine Modelleisenbahn wird nie fertig. ;)


    Allerdings ist es schon so: sobald an der Ecke, an der ich momentan arbeite, die dreckigen Gips- und Styrodurarbeiten beendet sind, räume ich die Resten weg und säubere die Umgebung vom Gips. Die Gipsformen wandern gereinigt in die Mitte des Raums, in den Bereich, wo sie hingehören. Die Werkzeuge ebenfalls. So gesehen schaffe ich schon Ordnung und habe ein System. Nur eben bis auf weiteres Keine Schränke, da diese im Weg stehen würden.

    Dann hole ich die Kisten mit Fasern und Bäumen, sowie Sande und Kies an den Arbeitsplatz und arbeite damit weiter. All das steht an definierten Orten. Ich muss also nichts suchen.

    Aber da momentan alles offen am Boden liegt, können Drittpersonen natürlich nur ein Chaos erkennen. Das soll beileibe nicht immer so bleiben.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo Roger

    Ja, ich mache es ja auch so: sobald ein Projekt erledigt ist, räume ich auf - Eine Modelleisenbahn wird nie fertig. ;)

    Da hast du natürlich recht, aber ich unterteile dies imemr in Projekte, aktuell ist z.B. ind er Werkstatt das Projekt "Umbau Ge 4/4 II" am laufen, sind diese 11 Loks umgebaut wird aufgeräumt, was gerade nicht mehr gebraucht wird. Auf die Anlage bezogen, das Projekt Verkabelung dauerte 4 Jahre, bis alle rund 900 Rückmeldekontakte, alle rund 180 Weichen inkl. Endschalter etc. verkabelt waren, da wurde jeweils einmal im Monat gründlich aufgeräumt, damit eben kein Chaos herschte und ich die Sachen wieder dort hatte wo ich sie brauche und es für Drittpersonen auch noch akzeptabel aussieht. Ich habe da halt immer ein wenig den Grundsatz: Das wichtigste ist ein sauberer und soriterter, aufgeräumter Arbeitsplatz... aber es ist hier auch wie in vielen Bereichen in unserem Hobby, jeder so wie es ihm gefällt ;)